Zielsetzung
Die Bereitstellung des luxemburgischen „Digitalfunknetzes Réseau National Intégré de Radiocommunication” (RENITA) ermöglicht:
- das Ersetzen alle anlogen Funk-Netzen aus den 70er Jahren durch ein modernes, zuverlässiges und sichereres digitales Funknetz
- die zeitgemäße Unterstützung der sicherheits-relevanten Aufgaben aller staatlichen Rettungsdienste und Organisationen mit Sicherheitsauftrag
- eine organisationsübergreifende Funk-Kommunikation
- die Vereinfachung der grenzüberschreitenden Kommunikation der Rettungsdienste und Organisationen mit Sicherheitsauftrag
Das Digitalfunknetz
« Réseau National Intégré de Radiocommunication » (RENITA) ist ein digitales Funknetz zur exklusiven Nutzung der staatlichen Rettungs- und Sicherheits-Organisationen.
RENITA wurde 2014 von Staat in Auftrage gegeben und untersteht z.Z. dem Minister für Kommunikation und Medien. Anfange 2015 wurde das Netz in Betrieb genommen und ermöglichte so den reibungslosen Ablauf der polizeilichen Aktivitäten während dem luxemburgischen Vorsitz des Rates der Europäischen Union.
Die technische Struktur von RENITA ähnelt dem eines Mobilfunknetzes – es handelt sich ebenfalls um ein Funknetz mit zellulärer Struktur. Somit können alle Einsatzkräfte mit tragbaren, mobilen und fixen Geräten im ganzen Land miteinander kommunizieren, sowohl im Außenbereich als auch im Innenbereich und in den Autobahn-Tunnels. Die Funk-Abdeckung kann durch den Einsatz von speziellen mobilen Basisstationen erweitert werden. Größere, wichtige Gebäuden verfügen über eine eigene RENITA-Versorgung.
RENITA nutzt die standardisierte TETRA (TErrestrial Trunked RAdio) Bündelfunk-Technologie welche eine effiziente Nutzung der Kommunikations-Ressourcen zulässt. Somit verfügen alle Nutzer für die tagtägliche Arbeit als auch für besondere Lagen über die dazu erforderliche Funk-Kapazität.
TETRA ist eine digitale Datenübertragungs-Technologie welche für Sprachübertragung optimiert ist. Daneben werden auch Daten mit geringer Bandbreite übertragen, wie etwa Positionsdaten oder Kurznachrichten.
RENITA ist für über 10.000 Nutzer ausgelegt und unterstützt sowohl den Gruppen-basierenden Kommunikations-Modus als auch individuelle Sprach-Verbindungen. Neben der rein terrestrischen Kommunikation kommt auch Luft-Boden Kommunikation zum Einsatz, z.B. zwischen Leitstellen und Rettungshelikoptern.
Besondere Aufmerksamkeit wurde der hohen Verfügbarkeit des RENITA Systems gewidmet welche 99.99% überschreitet. Gleichzeitig garantiert das RENITA Digitalfunknetz die Vertraulichkeit aller Kommunikationen durch den Einsatz von Verschlüsslungsmechanismen auf allen Ebenen.
Das Digitalfunknetz nutzt europaweit einheitlich abgestimmte Frequenzen im UHF Bereich.
RENITA untersteht seit Ende 2018 dem Minister für Kommunikation und Medien und wird von einer eigens dafür eingesetzten Abteilung verwaltet.
Der Betrieb des Netzes wird von einem privatrechtlichen Konsortium sichergestellt. Die Konsortium-Mitglieder sind Experten auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik, der Datenübertragung und der Funktechnik. Der Betreiber überwacht das Netz 24/7 und leitet die Wartung und Instandsetzung von RENITA.
Die Nutzer
Das RENITA Digitalfunknetz steht allen staatlichen Rettungsdiensten und Organisationen mit Sicherheitsauftrag zur Verfügung. Zurzeit nutzen folgende Organisationen RENITA:
- die Polizei (Police Grand-Ducale)
- die Rettungsdienste und Feuerwehren (Corps Grand-Ducal d’Incendie et de Secours – CGDIS)
- der Grenzschutz (Administration des Douanes et Accises)
- der Nachrichtendienst (Service de Renseignement)
- das Hochkommissariat für nationale Sicherheit (Haut-Commissariat à la Protection Nationale)
- die Straßenbauverwaltung (Administration des Ponts et Chaussées)
- die luxemburgische Armee (Armée luxembourgeoise)
- das Kommunikations-Zentrum der Regierung (Centre de Communication du Gouvernement)
- die Justizvollzugsanstalten (Administration pénitentiaire)
- die Flussaufsicht (Service de la Navigation)
- das Flüchtlingszentrum (Centre de rétention)